Klassik heute
Klassische Musik ist ein unwiederbringliches und unnachahmliches Kulturgut. Obwohl sich der Ausdruck klassische Musik strenggenommen nicht auf die ernste Musik der letzten 700 Jahre, sondern nur auf einen etwa 80-jährigen Zeitraum des 18. Jahrhunderts bezieht, meint man mit klassischer Musik oft die gesamte alte Musik. Wie die Literatur und die bildende Kunst, so spiegelt auch die Musik die Zeit wieder, in der sie entstanden ist. Die genauen Umstände und die Lebensbedingungen, die es ermöglichten, dass diese Musik entstehen konnte, lassen sich heute nicht mehr detailgetreu rekonstruieren. Das macht die klassische Musik so wertvoll. Zum Glück erübrigt sich eine Nachahmung des Lebens früherer Zeiten, um solche Klangwelten zu kreieren, denn dieser Schatz ist ja schon vorhanden. Wie viele von uns das zu schätzen wissen zeigt sich in der anhaltenden Beliebtheit klassischer Konzerte.

Auch Marketingexperten und Filmemacher wollen auf die Wirkung der klassischen Musik nicht verzichten. So wird man von der Qualität italienischer Speisen durch die Untermalung des entsprechenden Werbespots mit der Arie "La Donna e Mobile" aus Giuseppe Verdis Rigoletto überzeugt. Ein Maiskeim entwickelt sich unter Klängen aus Friedrich Smetanas Moldau zu einer stattlichen Pflanze, aus der später Öl hergestellt wird. Dieser Werbespot bleibt lange in Erinnerung. Viele Filmmusikkomponisten sind deutlich von der Musik Antionin Dvoráks beeinflusst. Beispiele dafür sind die Soundtracks der Filme "Wer mit dem Wolf tanzt" und "Gottes vergessene Kinder". Oft wird auch die Originalmusik vergangener Zeiten für eine Filmhandlung adaptiert, wie Schostakowitschs "Walzer Nr. 2" in "Eyes Wide Shut".